Weihnachten,Ski fahren und Reisepläne..

Langsam aber sicher wird's mal Zeit, über mein erstes Weihnachtsfest weit weg von meiner Familie zu berichten.

Am 23. sind Mike und ich abends ganz spät nach Grand Junction gefahren, weil wir zusammen mit der Oma und allen Geschwistern dort feiern sollten. Ging auch alles ganz prima, als ich dann da war ist mir jedoch erstmal aufgefallen,dass dort echt volles Haus war :D

Oma, Mike,Steph,Luke,Noah,Mikes Schwester mit Mann und Kind(9),Mikes Bruder mit Frau und Kindern(7,5,2 und 5 Wochen) sowie der Lebensgefährte von Mikes anderem Bruder waren da. Wer mitgezählt hat weiß also: SIEBEN KINDER!! Und das an Weihnachten. Hallelujah!

Mein Weihnachtsfest war dieses Jahr also vor allem laut. Und jeden Tag wurde ich morgens um 7 aufgeweckt.

Heiligabend gab's Pizza zum Essen und wir haben alle zusammen "Pictureka" gespielt - wirlich tolles und lustiges Spiel,falls es das in Deutschland gibt muss ich mir das auch mal zulegen.
Am 1. Weihnachtsfeiertag war dann morgens die große Bescherung(da hier ja der Santa Clause in der Nacht kommt und die Kinder dann morgens die Geschenke haben - an sich eigentlich ne total gute Idee,wie ich finde). Es gab groooooooooooooße Müllautos, Benzintrucks von Shell,ein Skateboard und einen Skateboard-Scooter(quasi ein Roller mit 3 Rädern :D),DVDs und jeweils ein Buch von mir für meine Jungs. Der 9jährige Sohn von Mikes Schwester hat ein IPad bekommen(wo ich schonmal nicht schlecht gestaunt hab :D) und für mich gab's 100$ Überstundenlohn vom letzten Monat, einen Kinogutschein und eine Kette auf deren Anhänger ein "S" sowie "Luke&Noah" eingraviert ist :)

Weiterhin gabs für jeden ein berühmtes "Stocking" - einen Weihnachtsstrumpf,der an den Kamin gehängt wird :) Ich hab sogar auch einen bekommen,hihi. Da drin war dann ganz viel Süßes,ein paar Kuschelsocken und für die Erwachsenen Lotterie- Rubbellose - und, kaum zu glauben aber wahr, ICH HABE GEWONNEN!! Satte 53$, die ich mir dann gestern gleich mal an der Tankstelle abgeholt habe :D

Am 2. Weihnachtsfeiertag sind wir dann auf eine Berghütte gefahren,die dem Bruder mit den 100 Kindern gehört. Und dann kam der Moment der Wahrheit - ICH SOLLTE SKI FAHREN!.

Nachdem Mike ganz entsetzt festgestellt hat,dass ich noch nie auf Skiern stand, haben Steph und ich Skier und Skischuhe ausgeliehen und sind auf den Anfängerhügel gegangen. Der war wirklich eher ein Hügelchen und auch nur ein kleines umzäuntes Gebiet von etwa 10x 10 Metern :D Aber für den Anfang reichts. Erstes Problem: wie kommt man mit diesen blöden,schweren Dingern vorwärts? Nachdem Steph mich am Anfang ein bisschen schieben musste damit ich vorwärts komme,hatte ich dann doch bald den Dreh raus. Vorwärts ging also. Nächstes Problem: abwärts. und bremsen. Sobald man die Skier gerade macht geht das nämlich richtig zackig! Da fällt eine Sarah natürlich sofort hin. Aber da Steph mir versichert hat,dass am ersten Tag JEDER hinfällt,war das nicht weiter schlimm :D Zum Bremsen sollte ich dann eine "Pizza" machen mit meinen Füßen - also quasi die spitzen aneinander :D Ist allerdings auch nicht so einfach,wie es sich anhört.
Nächste Herrausforderung: lenken! Da man erst richtig Ski fährt,wenn man groooooooooooße Kurven von rechts nach links und wieder zurück über den Berg fährt,musste ich ja auch lernen,wie man quasi "abbiegt". Verdammt ist das schwierig! Natürlich wieder gefallen - wobei ich dazu sagen muss,dass ich leider nicht aufstehen kann :D Irgendwie hab ich's nicht geschafft,mich wieder auf die Skier zu "rollen" ohne wegzurutschen. Mir musste also immer jemand helfen. Doof.

Nachdem ich 3 mal den Übe-Hügel runtergefahren bin war Steph der festen Überzeugung,dass ich ein Naturtalent sei und mal den richtigen Berg runterfahren sollte :D
Da stand ich aber wieder vor einem Problem: wie steigt man bitte mit skiern auf einen Ski-lift auf und wieder ab? Aufsteigen ging,aber Absteigen nicht -> Sarah lag wieder am Boden. Das erste Mal den Berg runter war verdammt schwer und ich bin immer wieder gefallen. Aber Steph war mit einer solchen Seelenruhe dabei,dass es echt Spaß gemacht hat :)
Beim 2. Mal bin ich dann wirklich vom Lift abgestiegen und statt abgefallen und hab sogar den ganzen Berg geschafft ohne hinzufallen! Mensch war ich stolz auf mich :D Mike meinte später noch,dass manche Leute Tage auf dem Übe-Hügel verbringen,hihi.

Nach dem Ski fahren sind Steph und ich dann zurück nach Denver gefahren(ich mit dem Volvo und sie mit dem Auto von Mikes Schwager,da der in der Zwischenzeit zu einer Hochzeit nach Mexiko geflogen ist), während Mike und die Jungs noch eine Nacht in GJ bleiben wollten.
Natürlich gerieten wir auf der Heimfahrt in einen totalen Sturm. Erst Schnee und Glatteis, dann Wolkenbruch und dann wieder Schnee. Richtig doll und richtig viel,mit einer Extraportion Wind,sodass man raten durfte, auf welcher Spur man gerade unterwegs ist. Und das ganze dann 3 Stunden lang. Nachdem wir dann über die Rockys drüber waren,wurde das Wetter natürlich auf einmal schlagartig besser - so ein Mist.

Letzendlich bleibt noch zu sagen: Ich freu mich schon wieder auf meine Arbeit mit den Jungs,hab neue Energie für die nächsten Monate getankt und hab tierischen Muskelkater vom "Pizza"-machen.

Reisepläne: Im Januar gehts zu Laura nach Seattle für ein Wochenende und im Februar fliegen Svea und ich nach Las Vegas :) Jippy!!

xoxo

Nebenbei bemerkt..

..wer behauptet,dass man in Amerika fett wird,LÜGT!

Ich muss zwar zugeben,dass ich in den letzten paar Wochen/Monaten ein paar Pfündchen zugelegt hab,allerdings hab ich da ganz schnell den "Stop"-Knopf gedrückt und brav ein bisschen mehr Salat gegessen in den letzten Tagen :) Kombiniert mit ganz viel Sport aus Langeweile macht das folgendes Ergebnis:

Sari hat auch nach 5,5 Monaten in Amerika keine größeren Hosen kaufen müssen :D
Und die Waage hat mir grad eben auch bestätigt,dass ich mein Abfluggewicht wieder hab. Jippy!

xoxo

Drama Baby, Drama...again

Nach einer langen, dramenfreien und relativ unblutigen Zeit war es mal wieder soweit:
DRAMA BABY!

Heute durfte ich das erste mal einen fast-Notruf tätigen und bin jetzt auch geprüfte Notärztin und Krankenschwester.

Wie es dazu kam:
Luke(der ja sowieso recht lebhaft sein kann und gerne mal Quatsch macht und rennt) rannte auch heute nach der Schule wie ein Irrer durchs Haus. Ich bitte ihn noch,nicht zu rennen, da er sich ja sonst wehtuen könnte, da war es auch schon passiert: Luke war plötzlich unterm Bett verschwunden. Bzw klebte er am Bett. Gerannt,gerutscht,gefallen,AUA. Wie das halt immer so ist. Nachdem ich dann das weinende Kind vom Bett abgekratzt habe rief er nur "My tongue, my tongue!"(deutsch: "meine Zunge"). Oha, da hatte er sich wohl auf die Zunge gebissen. Ist ja eigentlich nicht so schlimm und passiert dauernd und der Schmerz vergeht auch schnell wieder. EIGENTLICH.

Denn mein lieber Luke hat sich so doll auf die Zunge gebissen, dass ein riesiges Loch drin war und es natürlich total doll blutete. Prima. Und das am Nikolaus.

Also habe ich mir das schreiende,blutende,weinende Kind unter den Arm geklemmt und bin erstmal ins Bad gestiefelt(hihi,Wortspielkasse zum Nikolaus :D). Da gabs nämlich besseres Licht, Wasser und vor allem jede Menge Klopapier und Zewa. Nachdem Luke dann erstmal ausspucken und -spülen sollte hab ich nochmal einen Blick auf seine Zunge geworfen: Das Loch war wirklich ganz schön groß. Ob die Zunge vielleicht sogar durch war?Hm..Ruf ich jetzt den Notarzt oder Steph an?

Da Luke sich schon ein bisschen beruhigt hatte und brav kaltes Wasser getrunken hat,habe ich mich dazu entschlossen erstmal Steph anzurufen. Nachdem wir dann die wichtigsten Fragen "Wie groß ist das Loch?" "blutet es noch?" "Ist die Zunge ganz durch?" und "Habt ihr noch Erdbeereis?" geklärt haben, haben wir uns dazu entschlossen,erstmal die Hausmittel zu testen. Heißt: kuscheln,Bücher angucken,Erdbeereis essen und auf Mutti warten.

Da Luke nach etwa einer halben Stunde kuscheln und lesen wieder auf den Boden gekrabbelt ist um mit seinen Autos zu spielen,wieder geredet hat und auch gleich mal ein paar Cornflakes essen wollte,habe ich geschlussfolgert dass es wohl viel schlimmer aussah als es war :D

Als Mike und Steph dann nach Hause gekommen sind haben sie auch nochmal auf die Zunge geguckt ("woooooooow, das ist ja echt tief!"), waren aber genau wie ich der Meinung,dass wir keinen Notarzt brauchen solange Luke nicht über Schmerzen klagt und er isst und trinkt. Da er zum Abendbrot eine riesen Portion Nudeln verdrückt hat wird die Wunde wohl in den nächsten Tagen einfach verheilen. :D

Somit hab ich also auch meine ganz-viele-Tränen-und-ganz-viel-Blut-und-fast-Notruf-anrufen-Probe bestanden und bin jetzt mal wieder das Super-Aupair der Nation :D (und verdammt erleichtert,dass mir der ganze Notaufnahme-Quatsch mit 2 kleinen meckernden Kindern erspart geblieben ist :D)

in diesem Sinne:
xoxo